Wege zur Qualität

Unser Qualitätssicherungs-Verfahren („Wege zur Qualität“) wurde in der Schweiz entwickelt und fragt:

Wie sind die Bedingungen für eine gute Pflege und Betreuung?
Was braucht es, damit gute Altenpflege praktiziert werden kann?
Die Antwort auf diese beiden Fragen ergeben sieben Bearbeitungsfelder.

Feld 1: Aufgabe »

In Feld 1 geht es um unser Aufgabenverständnis. In unserem Leitbild beschreiben wir die Aufgabe, die wir uns in Haus Morgenstern zusammen vorgenommen haben. Das Leitbild ist Bestandteil des Arbeitsvertrages, jeder Mitarbeitende kennt es und entschließt sich, vor dem Eintritt in die Aufgabengemeinschaft, es anzuerkennen und als Leitstern für sein Tun im Haus zu nutzen.

Feld 2: Eigenverantwortung »

In Feld 2 geht es um die Fragen: wie sind bei uns die Verantwortungsbereiche und die Zuständigkeiten geregelt? Wie stehe ich in meiner Aufgabe? Wie nehme ich meine Zuständigkeit und meine Verantwortung wahr? Wie gehe ich damit um? Und: wie kann die Aufgabengemeinschaft ihrerseits umgehen mit den Wirkungen meiner Leistungen? In regelmäßigen Rechenschafts- und Rückblicksberichten lernen wir mit den Jahren eigene Übungsfelder besser kennen und können diese allmählich verändern. Dabei bildet sich durch die Resonanz derer, die „meine Leistungen“ empfangen, die Verantwortungsebene immer wieder neu.

Feld 3: Können »

In Feld 3 geht es um die Fragen: Reichen meine Kenntnisse und Fähigkeiten aus, um meine Aufgaben zu erfüllen? Was ist zu ergänzen, bis Fähigkeiten erworben wurden? Welche Aus-, Fort- und Weiterbildung muss erfolgen, damit wir am „Stand der Pflegekunst“ bleiben? Neu eintretende Mitarbeitende stellen während der Einarbeitung diese Fragen und werden auch angeregt diese zu formulieren. Dabei ist uns der Zusammenhang zwischen individueller Entwicklung deutlich und zeigt, dass Fähigkeitsbildung nur zusammen mit der eigenen, inneren Beteiligung als Mitarbeitender fruchtbar wird.

Feld 4: Freiheit »

In Feld 4 fließen die vorangegangenen Felder zusammen und es taucht die Frage auf: wie benutze ich den gegebenen Handlungsfreiraum im Arbeitsalltag so, dass ich das Richtige zum richtigen Zeitpunkt tue? Wir sind als Arbeitende stets eingebunden in Gesetze und Regelungen (z. B. Hygienevorschriften, Mutterschutzgesetz …), diese bilden den zunächst unveränderlichen Rahmen. Dann gibt es Haus Morgenstern-Regeln auf die wir uns verständigt haben (z. B. die Abholzeiten der Schmutzwagen oder die Arbeitszeiten) und dann gibt es den Bereich, in dem wir kreativ und in der jeweiligen Situation „frei“ handeln.
Fachliches Können, das allgemeine Aufgabenverständnis, Situationserkenntnis und die Fähigkeit zur Überprüfung dessen, welche Wirkungen durch mein Handeln erreicht wurden, sind die Grundlagen, um mit diesem Feld zu arbeiten.

Feld 5: Vertrauen »

In Feld 5 arbeiten wir am engsten mit den Bewohnenden zusammen, denn ohne Vertrauensvorschuss kämen keine Bewohnenden ins Haus Morgenstern. Transparenz durch Information, feste Ansprechpartner in der Alltagsbegleitung, und das sich einlassen auf den Anderen, bedingen Vertrauen. Wenn das Vertrauen da ist, eröffnet es Handlungsräume für alle Beteiligten im Haus.

Feld 6: Schutz »

In Feld 6 werden in den Verträgen Verpflichtungen eingegangen. Mündigkeit ist die Voraussetzung dafür und Regelungen über den Umgang mit Beschwerden und Konflikten gehören ebenfalls dahin, „Schutz“ meint allerdings vor allem den Willen zur Unversehrtheit des Anderen. Gemeint ist damit: wir verhalten uns so, dass sich der andere nicht zu schützen braucht, dass er durch mich vor Schaden bewahrt wird. Einhaltung und Erfüllung von Vereinbarungen sind ebenfalls in den Verträgen geregelt.

Feld 7: Finanzieller Ausgleich »

Feld 7 macht uns bei der täglichen Arbeit die Kostenseite unserer Arbeit bewusst. Finanzielle Transparenz wird auf Mitarbeiter- und Bewohnerversammlungen gepflegt. Die Zeitvorgaben hängen sehr eng mit den finanziellen Mitteln zusammen und erfordern immer wieder Überprüfung der aktuellen Situation.

 

Wir geben jedem Mitarbeitenden möglichst viel Freiraum, den er zur Beziehungsdienstleistung mit den Bewohnerinnen und Bewohnern nutzen kann.

„Wege zur Qualität“ gibt eine systematisch nachvollziehbare Antwort auf die Frage nach der Art und Qualität der Zusammenarbeit. Mehr Informationen erhalten Sie unter www.wegezurqualitaet.info.