Pflegeleitbild

Unsere Aufgabe
Gemeinsames Ziel ist die angemessene und würdevolle Begleitung des alten Menschen, der hier im Haus Morgenstern meist seinen letzten Lebensabschnitt verbringt.

Unsere Grundorientierung
Die Arbeit in der Pflege orientiert sich am einzelnen Menschen, an seiner Biographie, seinen Wertvorstellungen, Lebensgewohnheiten und Bedürfnissen, die wir erkennen und respektieren wollen. Wir streben an, die Anregungen Rudolf Steiners zur Menschenerkenntnis aufzunehmen und in der Arbeit umzusetzen.

Unsere Handlungsleitlinien
Es ist uns ein Anliegen, einen gesunden Tagesrhythmus der BewohnerInnen in der Gemeinschaft zu gestalten. Im Sprechen und Tun begegnen wir uns wertschätzend. Wir legen besonderen Wert auf die bewusste und einfühlsame Führung der Hände, um dem alten Menschen Vertrauen zu geben. Eine fachgerechte Zubereitung vollwertiger Nahrungsmittel, im Wesentlichen in Demeter-Qualität, orientiert sich an den altersgemäßen Bedürfnissen der BewohnerInnen. Unter aktivierender Pflege verstehen wir, die Sinne anzuregen und zu pflegen. Durch künstlerisches Tun und Kunsttherapie wird dieser Ansatz vertieft. Wir achten bei unseren BewohnerInnen auf einen angemessenen Umgang mit elektronischen Medien und Genussmitteln wie Alkohol usw. Geschmackvolles Gestalten des Äußeren, der Kleidung und des Zimmers vermittelt den BewohnerInnen ein Gefühl der Selbstachtung.

Das Sterben begreifen wir als einen natürlichen Lebensabschnitt und versuchen, den Bedürfnissen des Sterbenden gerecht zu werden. Unser Tun wird dabei von der Anschauung geleitet, dass der Tod ein Übergang in eine geistige Daseinsform ist.

Unsere Arbeitsorganisation
Leitgedanke bei der Arbeitsorganisation ist die Gruppenpflege. Unterstützende Führung des Pflegeleitungs-Teams eröffnet uns MitarbeiterInnen, den eigenen Möglichkeiten und Belastungsgrenzen entsprechend, einen Gestaltungsraum für eigenverantwortliches Handeln. Dieses orientiert sich in unserem Pflegealltag an den Fragen: was ist sachgerecht, notwendig und wichtig? Die Pflegeplanung wird im Team verbindlich beraten, umgesetzt und dokumentiert. Teambesprechungen und Übergaben beinhalten wesentliche Aspekte der Pflege. Qualitätszirkel dienen dem Reflektieren der Tätigkeiten und der ständigen Verbesserung der Pflege, wobei wir auch auf Prozessqualität achten. Darüber hinaus dienen interne und externe Fortbildungen der kontinuierlichen Verbesserung unserer fachlichen und sozialen Kompetenz, wie auch der persönlichen Weiterentwicklung.

Unsere Zusammenarbeit mit anderen Bereichen
Das Verständnis für die Situation der pflegeunterstützenden Bereiche im Haus und damit „der Blick auf das Ganze“ ist Grundlage konstruktiver Zusammenarbeit. Diese wird in Nahtstellengesprächen zwischen den Arbeitsbereichen gefördert. Bei unserer Aufgabe sind wir auf das Handeln und die Unterstützung der Angehörigen und verschiedener Berufsgruppen wie ÄrztInnen, PfarrerInnen und TherapeutInnen angewiesen. Wir sorgen für einen Austausch der nötigen Informationen und koordinieren das Handeln.

Unser Pflegeleitbild fördert die Entwicklung zur/m souverän Pflegenden, erleichtert die Bewältigung unseres Pflegealltags und unterstützt eine am Menschen orientierte und die Menschlichkeit fördernde Pflege.

Das Pflegeleitbild wurde in der vorliegenden Arbeitsfassung im Herbst 1998 gemeinsam erarbeitet.

Ursula Dorka, Matthias Giese, Ursula Herter, Roland Reck, Sabine Ringer, Slavie Satler, Beate Saur, Gerhard Susmann, Belma Thierolf, Erika Waldmann, Marita Welke, Gesa Wolman, Herbert Wolpert.

Erste Ergänzung im April 2000 vom PDL-Team